Kein Zusammenhang zwischen Tattoos und Hautkrebs
Eine im April 2025 veröffentlichte Studie aus Schweden hat etwas mehr Licht ins das ewige Dunkel gebracht: Es findet sich nach wie vor kein Zusammenhang zwischen Tattoos und Hautkrebs! Das ist das gespoilterte Fazit, hier werden wir nun etwas ausführlicher.
Wer hat die Studie erhoben?
Natürlich stellt sich für jeden Skeptiker zu allererst die Frage: Wer hat die Studie erhoben? Hierbei handelt es sich um eine Studie von Emelie Rietz Liljedahl und dem Team rund um Christel Nielsen aus der Abteilung für Arbeits- und Umweltmedizin, Institut für Labormedizin, Universität Lund. In der Vorliegenden Studie handelt es sich konkret um das sogenannte kutane Plattenepithelkarzinom und nicht um Hautkrebs im Allgemeinen.
Große Zielgruppe in Europa
Mit der zunehmenden Beliebtheit von Tattoos – jeder 5. in unseren Breitengraden ist bereits tätowiert, mit steigender Tendenz – rücken auch immer wieder mögliche Gefahren in den Fokus und werden seither erforscht. Die ständig wiederkehrenden Bedenken drehen sich darum ob manche Pigmente oder deren Abspalter unter Umständen krebserregend sein können. Bislang hat keine konkrete Studie hierauf evidenzbasierte Hinweise liefern können.
Umfang und Methode der Studie unter der Lupe
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um die erste große Fall-Kontroll-Studie, die explizit nach einem Zusammenhang zwischen Tattoos und kutanen Plattenepithelkarzinomen (cSCC) sucht. Dabei handelt es sich um die am zweithäufigsten Auftretende Form Hautkrebs nach dem Basalzellkarzinom. Der großteil der Betroffenen ist im fortgeschrittenen Alter, als Hauptursache wird stark überhöhter Einfluss von UV-Strahlen genannt. In der vorliegenden Studie wurden die erhöhrten Risikofaktoren der Lebensgewohnheiten im Freien und auch der Hauttyp jedoch nicht berücksichtigt.
Details zu den Teilnehmern der Studie
Im Forschungszeitraum von 2014 bis 2017 wurden 1600 Fälle aus dem Krebsregister in Schweden bei Teilnehmern zwischen dem 20. und dem 60. Lebensjahr untersucht. Weitere 4551 Kontrollpersonen der selben Alters- und Geschlechtsverteilung aus dem Gesamtbevölkerungsregister von Schweden wurden hierbei untersucht.
2019 erhielten die Teilnehmer Fragebögen deren Umfang sich unter anderem auf Tattoos, Tabakkonsum, Sonn-Gewohnheiten, Hauttyp und Faktoren im Bezug auf soziodemografische Umstände. Die Beteiligung lag bei 61% unter den Erkrankten Befragten, 53% der gesunden Kontrollgruppe. Diese Zahlen sind für vergleichbar umfangreiche Studien ungewöhnlich hoch.
Das detaillierte Ergebnis: Es existiert auch weiterhin kein nachgewiesener Zusammenhang zwischen Tattoos und Plattenepithelkarzinomen.
In totalen Zahlen: 15,1% der erkrankten Gruppe gaben Tattoos in ihren Fragebögen an, 17,6% der gesunden Kontrollgruppe. Daraus ergibt sich auch für den geneigten Laien das eindeutige Ergebnis: Das statistische Risiko einer Hautkrebserkrankung am Plattenepithelkarzinomen ist nicht erhöht.
Dazu gehört erwähnt: Bei der Erhebung wurde nicht berücksichtigt, wie groß und wie alt die Tattoos der Testpersonen sind.
Fazit: Vorsichtige Entwarnung
Die Forschung bleibt natürlich nicht stehen, und auch diese Studie hat geringe Lücken. Zum einen ist die Studie auf die Angaben der Teilnehmer beschränkt, die nicht kontrolliert werden können. Zudem konnte die Studie nicht sämtliche Farben erfassen, die bei den Tattoos zum Einsatz kam. Die Richtlinien in Europa sind jedoch schon seit der EU-Nickelrichtlinie extrem hoch, die in Deutschland gültige Tätowiermittelverordnung hat das Ganze noch verfeinert und die kürzlich inkraftgetretene REACH-Verordnung hat die Richtlinien noch weiter verschärft.
Zudem wurden Teilnehmer bis zum 60. Lebensjahr und in Schweden erfasst. Diese Faktoren sind zwar für die Relevanten Zielgruppen sicher zu vernachlässigen, der Vollständigkeit halber sei das hier dennoch erwähnt.
Fazit: Entwarnung mit Augenmaß
Auch wenn das weiterhin kein endgültiges Ergebnis ist, konnte die Forschung auch weiterhin keine nennenswerten Gesundheitsgefahren bei Tattoos feststellen. Eine verantwortungsbewusste Herangehensweise von Kunde und Tätowierer sowie höchste Hyigienestandards immer vorausgesetzt.
Und mit diesem Fazit stützen wir uns auf die seriöse Quelle von DocTattooentfernung. Und nicht auf Themenfremde Influencer, die längst bekannte Forschungsergebnisse dramatisieren und als neueste Erkenntnisse verkaufen.