Keine Einreise mit Gesichtstattoo nach Dubai
Dem Briten Jordan Howman wurde im Juni 2025 am Flughafen in Dubai die Einreise in das Emirat verwehrt. Er ist mindestens der zweite bekannte Fall, in dem einem Touristen wegen Bodymodification / Piercings / Tattoos die Einreise nach Dubai untersagt wurde.
Bei vorherigen Reisen nach Dubai war er noch reingekommen, diesmal wurde er abgewiesen. Alle Informationen zu diesem Fall und dem Fall „Rolf Buchholz“.
1. Der Fall Jordan Howmann – mit Gesichtstattoo nach Dubai
Der Fall der zur Zeit durch die Medien und Social Media geistert, dürfte der aktuell bekanntestes sein. Der Brite Jordan Howmann hat seit über zehn Jahren seinen Körper und sein Gesicht stark tätowiert.
Zweimal war das nach der Einreise nach Dubai kein Problem.
Doch beim dritten Mal – im Juni 2025 – wurde ihm die Einreise verwehrt. Während seine Frau und seine Tochter nach Dubai einreisen durften, wurde er einige Stunden am Flughafen festgehalten und dann wieder in ein Flugzeug zurück nach Manchester gesetzt.
Es kann gut gehen – und es kann schief gehen
Das zeigt eindeutig: eine klare Regelung gibt es nicht. Die Einreise kann klappen – sie kann aber auch verwehrt werden. In diesem Fall ist der Urlaub ruiniert und jede Menge Geld zum Fenster rausgeworfen sein.
Die Hintergründe – warum es mit Tattoos in Dubai problematisch sein kann
Das Fatwa-Zentrum (korrekt: General Authority of Islamic Affairs and Endowments – GAIAE) ist eine offizielle religiöse Institution der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE). Es hat die Aufgabe, islamische Rechtsgutachten (Fatwas) zu erstellen und Fragen zur islamischen Lebensweise verbindlich zu beantworten.
Die Meinung ist nicht gesetzlich bindend, hat aber in der Gesellschaft und bei Behörden großen Einfluss.
Das Zentrum hat mehrfach erklärt, dass Tattoos aus islamischer Sicht nicht erlaubt sind. Sie gelten als Veränderung der von Gott gegebenen Schöpfung (ist im übrigen im christlichen Glauben nicht großartig anders) und gelten zudem bei klassischen Rechtsgelehrten als Form von Verunstaltung.
Bei Touristen wird in Dubai einiges oftmals großzügiger gehandhabt
Jetzt ist es in Dubai ja so, dass für Touristen einige Sachen erlaubt sind bzw. darüber hinweggesehen wird, was für Einheimische Tabu ist.
So dürfen z.B. unverheiratete Paare offiziell erst seit 2020 gemeinsam in einem Zimmer übernachten – davor war das auch für Touristen verboten, aber akzeptiert. Einheimische dürfen das heute noch nicht.
Auch das Trinken von Alkohol, freizügige Badekleidung etc. ist in Hotels oftmals erlaubt, für Einheimische und in der Öffentlichkeit aber weitestgehend Tabu.
Bei besonders starkt tätowierten Menschen – insbesondere bei Körperregionen wie Gesicht oder Händen – kann es zu Problemen führen. Es muss nicht so sein – zwei Einreisen hatten ja auch bei Jordan Howmann geklappt – es kann aber.
Wer besonders auffällige / provokante Tattoos trägt, sollte sich halt zweimal überlegen, in welchem Land er Urlaub machen möchte. Und ob ein stark islamisches Land die richtige Destination ist, um dort seine Tätowierungen zu zeigen.
2. Der Fall Rolf Buchholz
Fast schon in Vergessenheit geraten ist der Fall Rolf Buchholz. Rolf ist die meistgepiercte Person der Welt und hat zudem noch jede Menge Tätowierungen und implantierte Hörner. Auch ihm wurde die Einreise nach Dubai verwehrt – im Jahre 2014.
Dubai im Jahre 2010 – zur Eröffnung des Burj Khalifa
Als ich Dubai im Jahre 2010 besucht habe – ich wollte den damals frisch eröffneten Burj Khalifa besuchen – war mir das z.B. bewusst. Meine Finger waren noch nicht tätowiert. Ich wusste aber dass die Tätowierungen an meinen Armen nicht zuletzt wegen den Motiven im islamischen Kulturkreis auf Ablehnung stoßen könnten.
Dementsprechend habe ich die zwei Tage die ich auf dem Weg nach Asien dort verbracht habe ein langärmliges Hemd getragen und auf den Besuch des Hoteleigenen Swimmingpools verzichtet. Andere Länder – andere Sitten. Das gilt es zu Respektieren.