Rückblick: Zombie-Boy in München – 10 Jahre später

Am 19. April 2013 veranstaltete der Tempel München ein Event mit dem weltberühmten Zombie-Boy. 10 Jahre später ist es Zeit für einen Rückblick. Doch Moment: Es gab doch schon einen Rückblick zu diesem Event. Warum also noch einen?

Ganz einfach: Dieser Rückblick beschäftigt sich ein Wenig mit dem Hintergrund der ganzen Veranstaltung. Und 10 Jahre scheinen uns ein hervorragender Anlass, diesen fantastischen Tag Revue passieren zu lassen. Und das Andenken an den Zombie-Boy Rick Genest, einen sympathsichen Menschen mit einem großen Herzen, zu ehren.

Tempel München auf der Wildstyle & Tattoomesse

2013 war ein aufregendes Jahr für den Tempel. Auf über 50 Messen rund um den Globus haben wir gearbeitet. Alleine 8 davon haben in Österreich stattgefunden: Die Wildstyle & Tattoomesse. Auf dieser Messe waren damals (und sind heute noch) nicht nur Tätowierer vertreten. Neben Auftritten diverser Bands und Showacts bucht Chef und Organisator Jochen Auer auch immer wieder berühmte Personen für seine Messe. Lucky Diamond Rich, der meisttätowierte Mann der Welt, hat schon vor über 10 Jahren die Bühne mit seinen waghalsigen Stunts unsicher gemacht. Wenige Jahre später wurde das Ensemble u.a. durch The Mexican Vampire Woman und Rick Genest – AKA The Zombie Boy – erweitert.

Berühmt durch Lady Gaga und Thierry Mugler

Bilder von seinem Zombie-Tattoo “in progress” geisterten schon länger durch die sozialen Medien. Durch seinen Auftritt im Musikvideo “Born this way” von Lady Gaga wurde er schlagartig zu einer internationalen Berühmtheit. Werbeverträge für Designer wie Thierry Mugler pushten seinen Bekanntheitsgrad zusätzlich. Auch dass er damals bei Germanys Next Topmodel einen Auftritt hatte, machte ihn gerade in unseren Breitengraden mehr als bekannt.

Zombie-Boy für Fotoshooting im Tempel

Über Wildstyle-Ikone Jochen Auer buchten wir Rick Genest für ein Fotoshooting in unserem Tattoostudio in München. Der eigentliche Plan war, ein kleines Charity-Event für seine Fans daraus zu machen: Fans und Kunden dürfen sich für einen kleinen Obolus mit ihm Fotografieren lassen, die Einnahmen lassen wir einem Wohltätigen Zweck zukommen. Doch es kam etwas anders.

Überwältigende Nachfrage im Tempel München

Nachdem wir den Zombie-Boy im Tempel München ankündigten, erschlugen uns die Anfragen förmlich. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir weit über 200 verbindliche Anfragen für ein Bild mit Rick. Das war als “kleines Event” im Tagesgeschäft nicht zu bewältigen.

Fotograf, Security, Warteliste. Und kein Tagesgeschäft.

Mit den Details wollen wir an dieser Stelle niemanden langweilen. Das Wichtigste daher in Kürze: Wir organisierten einen professionellen Fotografen und Security, die die Einhaltung der Reihenfolge überwachten. Tattoos und Piercings gab es an diesem Tag nicht, der reguläre Studiobetrieb pausierte. Das kostete uns zwar einen ganzen Freitag Umsatz, jedoch sahen wir anders keine Möglichkeit das Event zu bewältigen.

Jeder Kunde der sich ein Ticket für ein Bild mit dem Zombie-Boy kaufte, durfte mit abstimmen welchem guten Zweck der Erlös zugute kommen soll. Und erhielt eine Nummer. Letztlich schoss der Fotograf an diesem Tag über 300 Bilder. Für viele Kunden ging damit ein kleiner Wunschtraum in Erfüllung. Leider war das Event auch von Veranstalterseite zeitlich begrenzt, so dass für ein ausgiebiges Meet & Greet keine Zeit blieb. Auch wir mussten am selben Tag noch unsere Siebensachen packen und mit dem Anhänger auf die nächste Messe fahren. Fans auszusperren kam für uns jedoch nicht infrage.

Und wer hat von dem Erlös nun profitiert?

Nun, in puncto Publicity ganz klar wir als Tattoo- und Piercingstudio. Dieses einmalige Event hat sich natürlich herumgesprochen. Die Gage für den Zombieboy zahlten wir aus eigener Tasche, die entgangenen Umsätze für den Freitag nahmen wir in Kauf. Unsere Kunden stimmten auf ihren Wahlzetteln für folgende Organisationen: Rauhreif Ansbach, Golden Donkey e.V. (Kältebus) sowie die Kinderkrebshilfe Ebersberg. Als langjährige Fans und inzwischen auch Sponsoren vom TSV 1860 München ließen wir es uns nicht nehmen, die Spendensumme auf exakt 1860,- € aufzustocken und durch 3 zu teilen. 😉

Zombie-Boy in MÜnchen -10 Jahre später. Nur noch ein Rückblick

Rick Genest weilt leider nicht mehr unter uns. 2018 kam er bei einem tragischen Unfall ums Leben, als er aus dem 4. Stockwerk seiner Wohnung stürzte. Dennoch bleibt uns die Erinnerung an einige witzige Messen und diesen 19. April 2013. Und ein Facebook Fotoalbum mit vielen glücklichen Gesichtern. Und wer genau hinschaut, entdeckt das eine oder andere Gesicht der heutigen Crew vom Tempel München in jung.