Christian Warlich – erster Deutscher Tätowierer der mit elektrischer Maschine arbeitete
Christian Warlich wurde 1891 in Hannover geboren. Er verwendete als erster Deutscher Tätowierer eine elektrische Tätowiermaschine und gilt als der Urvater der Tätowierer in Deutschland.
Bereits im Alter von 14 Jahren zog es ihn von Hannover nach Dortmund, wo er in der späteren Nordstadt wohnte und eine Ausbildung zum Kesselschmied machte. Schon in dieser Zeit tätowierte er per Hand, also ohne Maschine.
Später fuhr er zur See und kam dabei in Amerika das erste mal mit einer elektrischen Tätowiermaschine in Berührung.
Eröffnung Gaststätte / Atelier moderner Tätowierungen
Es zog ihn weiter nach Hamburg, wo er 1919 (laut anderen Quellen 1921) eine Gaststätte im Stadtteil St. Pauli eröffnete. In einem dort abgeteilten Bereich tätowierte er bereits. Warlich bezeichnete den Bereich als „Atelier moderner Tätowierungen“.
Für die Kundschaft sorgte Zeitweise eine weitere Deutsche Tattoo Legende: Tattoo-Theo, mit richtigem Namen Theodor Vetter.
Warlich hatte vermutlich in seinem Leben als Tätowierer rund 50 000 Kunden. Er tätowierte nach eigenen Angaben „Alles, was der männliche Körper ausdrücken soll“. Allerdings mit einer Ausnahme. Von ihm stammt die Aussage „Ein anständiger Tätowierer tätowiert nicht im Gesicht“.
Als Warlich 1964 starb, rettete Tattoo Theo den Nachlass bevor er auf den Müll wanderte.
Nachlass Warlich
Ab 2015 erforschte Ole Wittmann in Kooperation mit dem Museum für Hamburgische Geschichte den Nachlass von Warlich. Ermöglicht wurde dies durch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
Der größte Teil des Nachlasses von Warlich befindet sich inzwischen im Museum für Hamburgische Geschichte. Auch auf Instagram gibt es eine Seite über den Nachlass von Christian Warlich @nachlass.warlich
Es gibt inzwischen die Nachlass Warlich GmbH, bei der man u.a. Warlich Rum, aber auch sein Flashbook kaufen kann. Auf der Homepage findet man weitere Bilder von Warlich und Informationen zu seinem Werdegang. Natürlich findet man auch ausführliche Informationen zu Christian Warlich auf Wikipedia.
Seinerzeit hatte Warlich sein Tattoo Studio bzw. seine Kneipe mit Tattoo-Studio in der Kieler Str. 44 in Hamburg eröffnet. Die Straße wurde später in Clemens Schulz Str. umbenannt. Heute befindet sich da mit dem Toom Peerstall eine Gay-Kneipe – ohne Tattoostudio.