Allergische Reaktionen auf Tattoo bzw. Tätowierungen
Die schlechte Nachricht vorab, man kann eine allergische Reaktionen auf ein Tattoo bzw. Allergien auf (bestimmte Bestandteile in) Tattoofarbe haben oder entwickeln. Die gute Nachricht kommt gleich hinterher. Allergische Reaktionen beim Tätowieren bzw. auf Tattoofarbe kommen sehr selten vor und beschränken sich auf sehr wenige Menschen und noch weniger Farbtöne.
Wie man das Risiko auf eine allergische Reaktion auf ein Tattoo minimieren kann, findet ihr am Ende vom Artikel.
Keine jemals bei uns im Tattoostudio aufgetretene allergische Reaktion auf schwarze Tattoos
Was wir mit Sicherheit sagen können, ist dass bei uns im Tempel München Tattoo Studio seit dem bestehen unseres Studios keine allergische Reaktion auf ein Tattoo mit der Farbe schwarz aufgetreten (bzw. an uns herangetragen worden) ist.
Berichte über allergische Reaktionen auf schwarze Tattoofarbe findet man selten im Internet, bei uns im Studio sind auf über hunderttausend (!) gestochene Tattoos keine solchen Reaktionen aufgetreten oder uns auch nur bekannt.
Mögliche Auslöser für eine allergische Reaktion beim Tattoo stechen
Nicht immer ist die Tattoofarbe für eine Allergie beim Tätowieren verantwortlich. Allergische Reaktionen können durch verschiedene Faktoren beim Vorgang des Tattoo stechens auftreten.
Reaktion auf die Latex-Handschuhe des Tätowierers
Dass Kunden wünschen dass ihr Tätowierer Handschuhe ohne Latex für das Tattoo stechen verwendet weil sie an einer Latex Allergie leiden kommt in unregelmäßigen Abständen bei uns im Tattoostudio immer mal wieder vor.
Beim Tattoovorgang selber hatten wir dann noch keine allergische Reaktion auf Latex. Die meisten Menschen wissen, dass ihr Körper auf Latex allergisch reagiert und können dementsprechend für das Tattoo stechen vorsorgen.
Reaktionen auf die verwendete Creme beim Tattoovorgang oder die Abklebung
Selten möglich sind allergische Reaktionen auf die verwendeten Cremes oder das “Klebepflaster” zum abdecken des Tattoos. Hierzu zwei Beispiele um das näher zu verdeutlichen. Viele Tätowierer arbeiten mit Vaseline beim Tätowieren um die Haut geschmeidiger zu machen, hier sind allergische Reaktionen sehr, sehr selten. Wir haben diese noch nie erlebt.
Einige Tätowierer nehmen statt Vaseline aber auch Kokosöl, manche schwören dafür auch zur Abheilung.
Da ist nichts dagegen zu sagen – außer der Kunde reagiert allergisch auf Kokosöl.
Ähnlich verhält es sich mit dem immer häufiger verwendeten “Folienverband” der unter verschiedenen Markennamen (Suprasorb etc.) erhältlich ist.
Grundsätzlich sind die eine schöne Sache, außer der Kunde reagiert auf den Klebstoff in diesem Verband. Dies hatten wir bei uns im Tattoostudio zwar selten, aber leider bereits doch einige male, warum es bei uns im Studio unterschiedliche Ansichten zu den Folienverbänden gibt.
Allergische Reaktion auf Metall in der der Tätowiernadel
An die Tattoonadel denken vermutlich die wenigsten wenn es um mögliche allergische Reaktionen beim Tätowieren geht. Aber es gibt nichts was es nicht gibt – und dementsprechend gibt es auch hier sogar eine Studie dazu. Doch der Reihe nach.
Das Problem mit dem Metallabrieb bei Tätowiernadeln ist zumindest bei den alten Hasen unter den Tätowierern ein altbekanntes. Vor gar nicht all zu langer Zeit (konkret: auch noch als der Verfasser dieser Zeilen seine ersten Tattoos bekam. Und ungefähr zwanzig Jahre länger… so ca. bis 2015) tätowierten die meisten Tätowierer noch mit Spulenmaschinen. In diesen waren lange Tattoonadeln, die in Griffstücken aus Metall geführt wurden.
Wenn nun eine Nadel aus Metall in einem metallenen Griffstück rund 60 mal in der Sekunde auf und ab bewegt wird, dann ist das tausendfach in der Minute, Zigtausendfach in der Stunde. Das kann zu einem minimalen Abrieb führen. Feinste Metallpartikel konnten so in die Farbe und somit in die Haut gelangen.
Dieses – ehrlicherweise bislang nicht sonderlich großes, sondern eher theoretisches – Problem verschwand mit dem aufkommen der Rotary-Tattoomaschinen und Tattoonadel-Modulen fast vollständig.
Im Jahre 2019 führte das Bundesinstitut für Risikobewertung jedoch eine Untersuchung durch. Hierbei wurden Tattoonadeln vor und nach dem Tätowieren unter dem Rasterelektronenmikroskop untersucht. Das Ergebnis: Der Abrieb der Tattoonadeln war bei den Nadeln, die mit weißer Tattoofarbe tätowiert hatten größer.
Tattoonadeln sind aus Stahl – aber mit Chrom und Nickel oftmals gegen Zersetzung geschützt
Weiße Tattoofarbe enthält nämlich oftmals Titandioxid. Das ist nichts schlimmes und sogar in Lebensmitteln zugelassen. Allerdings kann Titandioxid die Tattoonadeln angreifen und somit können auch winzigste Teile von Chrom und Nickel in das Tattoo und somit den Körper gelangen.
Beide Stoffe können Allergien auslösen. In der Praxis halten wir das für ein äußerst theoretisches Problem und derartige Fälle sind uns nicht bekannt. Der Vollständigkeit halber weisen wir jedoch darauf hin.
Wer sich die Studie und ihre Ergebnisse im Original anschauen möchte, kann dies jedoch hier machen.
Artikel in Bearbeitung, Fortsetzung folgt