Dirk-Boris Rödel, ehemaliger Chefredakteur vom Tätowiermagazin
Dirk-Boris Rödel vom einst größten deutschsprachigen Tätowiermagazin hat in erheblichem Umfang zur Entwicklung der Tattooszene beigetragen. Insbesondere im deutschsprachigen Raum. Und nicht nur das: Auch nachdem er das Tätowiermagazin verließ blieb er der Tattooszene u.a. als fachkundiger Moderator auf den Bühnen vieler Tattoomessen erhalten.
Das ist Dirk-Boris Rödel
Dirk-Boris kam im Jahr 1969 in Bayern zur Welt und entdeckte seinen Sinn für bestimmte Kultur- und Kustströmungen schon in jungen Jahren. So entschied er sich bereits in den frühen 90er Jahren für ein Studium der (unter anderem) Japanologie, mit Studienschwerpunkt “japanische Tätowierkunst”. Doch es hielt ihn hierbei nicht in den heimischen Hörsälen.
Die Jahre in Japan
Tatsächlich zog Dirk-Boris in den frühen 90er Jahren für 2 Jahre Kyoto in Japan. Hier studierte er weiter und vertiefte sein Wissen vor Ort. Er ist jedoch kein reiner Theoretiker. Er bereiste Japan und knüpfte in verschiedenen Städten Kontakt zu einheimischen Tätowierern. Das dürfte gerade in Japan, ohne Facebook & Co. zu dieser Zeit tatsächlich noch eine ziemliche Herausforderung gewesen sein. Galten Tätowierungen in Japan bis vor Kurzem noch als alles andere als “nur” Körperschmuck.
Magisterarbeit und Karriere
1999 lieferte Dirk-Boris Rödel seine Magisterarbeit ab. Das Thema: Die Entwicklung der japanischen Tätowierkunst in der Edo-Zeit und ihre Entwicklung bis zur Gegenwart. An dieser Stelle kann man wohl ohne schlechtes Gewissen festhalten: Dirk-Boris weiß wovon er redet und lebt “Tattoo” schon viele Jahre, ist selbst großflächig am ganzen Körper tätowiert. Von der Universität ging es auch schon direkt zum Tätowiermagazin, dem größten deutschsprachigen Medium der Tattooszene. Und hier verweilte er 18 Jahre lang als Chefredakteur. Neben vielen denkwürdigen Berichten, humorigen Kolumnen (“Coole Sau des Monats”) und der Vorstellung unzähliger Tattoostudios rund um den Globus rief das Tätowiermagazin u.a. den “Tätowierer-Nachwuchskontest” ins Leben. Hier haben wir schon u.a. mit unserer Julia teilgenommen – und den 2. Platz erreicht.
Das Ende vom Tätowiermagazin und die Jahre danach
Leider hat das Tätowiermagazin als Printmedium das digitale Zeitalter nicht überlebt. Schon geraume Zeit vorher jedoch verließ Dirk-Boris den Huber-Verlag um sich zukünftig verstärkt anderen Projekten und seinen Hobbies widmen zu können. Er kehrte der Tattooszene jedoch nicht den Rücken: Als Moderator ist er nach wie vor auf den Bühnen etlicher Tattoomessen (u.a. auf der Artistink 2024) vertreten. Und die von ihm geschriebenen Bücher über japanische Tätowierungen gehören nach wie vor zur Ausstattung etlicher Tattoostudios in der Republik.
Anmerkung: Die in dem Beitrag erwähnte Person steht in keiner geschäftlichen Verbindung mit dem Tempel München. Sie wird in diesem Archiv portraitiert, weil sie zweifellos zu den prägenden und bekannten Personen der Tattooszene des 21. Jahrhunderts gehört.